Stell dir vor, es ist einer dieser Tage, an denen alles gleichzeitig passiert. Dein Kind braucht dich, die Aufgaben stapeln sich, und dein Kopf ist voll. Du spürst die Anspannung in deinem Körper. Und plötzlich hältst du inne. Nur für einen Moment. Du spürst, wie du den Boden unter deinen Füßen wahrnimmst, atmest tief ein und merkst plötzlich: „Da bin ich. Ich spüre mich.“ Du nimmst deine Körperempfindungen wahr, ohne sie zu bewerten. Du fühlst, was du gerade wirklich brauchst. Vielleicht ist es eine kurze Pause, vielleicht Bewegung, ein tiefer Atemzug oder einfach die Erlaubnis, nicht perfekt sein zu müssen. Und mit jedem Moment, in dem du bei dir ankommst, merkst du, wie sich etwas verändert: Du wirst präsenter, klarer, ruhiger.

Vielleicht wird dir auch bewusst, was dich in den Stress gebracht hat, die fehlende Pause, eine E-Mail, die Konfliktpotenzial hat, oder ein Ja zu etwas, hinter dem du nicht ganz stehst. Oft sind es nicht die offensichtlichen Dinge, die stressen, sondern leise Auslöser, die unbemerkt im Hintergrund wirken.

Das Mamasein bringt viele herausfordernde Momente mit sich. Neben Zeitdruck, den ständig wechselnden Bedürfnissen unserer Kinder und den eigenen Erwartungen, ist es geprägt von vielen Dualitäten: Liebe und Erschöpfung, Freude und Zweifel, Nähe und Überforderung.

Auch Gefühle wie Wut, Angst oder Traurigkeit gehören zum Leben – sie sind wertvolle Signale und sie dürfen da sein. Mamasein bedeutet nicht, immer ruhig, fröhlich oder geduldig zu sein. Wir dürfen authentisch sein!

Und gleichzeitig dürfen wir schauen, wie wir uns und den anderen in diesen Herausforderungen begegnen!

Das heißt nicht, dass wir perfekt sein müssen. Sondern, dass wir bewusst und mitfühlend hinschauen: auf uns selbst, unsere Reaktionen und unsere Bedürfnisse.

Und jeder einzelne Schritt auf deiner Reise ist ein wertvoller Schritt.